Gerti Windhuber

Webansichten

Weiter geht’s mit Nutzeraktivierung

Podcasting ist im anderen Raum. Hier sprechen wir über Nutzeraktivierung in Communities.

Normal gewinnt man zunächst Nutzer über verschiedene Marketingmaßnahmen. Im schlimmsten Fall melden diese sich einmal an und kommen dann nie wieder. Wie bekommt man sie dazu, sich mindestens einmal im Monat einloggen, die bewerten, die sich mit anderen vernetzen und sich ggfs. auch offline treffen.

Erfahrungen aus Groops:

  • Jeden Nutzer persönlich begrüßen (personalisierte Nachrichten)
  • Hilfestellung anbieten
  • In Dialog mit dem Nutzer treten
  • Als sich Gruppen gebindet haben, Gruppengründer angesprochen und Unterstützung angeboten
  • Treffen in Berlin, Hamburg und München veranstaltet
  • Aktive Nutzer einbinden

Bei eBay gibt es ebenfalls Stammtische, um die Kundenbindung zu stärken.

Es gibt viele Nutzer, die die neuen Tools nicht verstehen. Je mehr Tools zur Verfügung stehen, umso mehr verwirrt man die nicht Internt-affinen Nutzer.

Bei StudiVZ hat man zuerst Männer und Frauen mit besonderen Gruppen geködert. Dann wurden besonders aktive Nutzer mit dem Label „Campus Captain“ geködert. Geld ist hier eher nachrangig, Campus Captains haben stattdessen mehr Rechte, z.B. Zugang zu geschlossenen Gruppen.

Bei guteFrage.de müssen sich User registrieren, um eine Frage zu stellen. Die User dauerhaft zu halten, wird eine spannende Aufgabe. Zunächst wird mit Erklärungen, Informationen etc. gearbeitet, um die Nutzer wieder auf die Plattform zu holen. Aktive Nutzer bekommen nach einer Weile einen Reminder.

Es gibt drei Phasen: Akquisition, Activation, Action. Zunächst kann man die Nutzer über AdWords gewinnen, auch die ersten Aktionen lassen sich noch so abfangen, aber dauerhafte Aktionen gehen über Reputation.

Best Practice: Quick – wenn man sich anmeldet hat man seinen persönlichen Guide für Fragen und Antworten und bekommt von ihm noch eine persönliche E-Mail. Fragen: ist das immer der gleiche? Bekommen Frauen einen Mann und Männer eine Frau als Guide?

Feierabend.de – E-Mail mit höchstem Personalisierungsgrad, unterschrieben vom Vorstand von Feierabend.de – mit allen Kontaktdaten.

PosterUS – ohne Anmeldung kann man Dateien auf die Seite laden, diese wandelt es um und veröffentlicht es. E-Mail: xxx folgt Dir (Gründer) und hat einen Kommentar auf die Seite gepostet (statt Welcome-Mail).

Qype: durchsucht Blogs nach Erwähnung und sagt DANKE.

Experteer: Wenn ein Nutzer von einem Headhunter angepinged wird, bekommen sie eine Mail mit 2 Wochen gratis Premiumnutzerschaft. Die meisten Nutzer kaufen nach.

Im nächsten Schritt muss aber Mehrwert kommen, nur über Marketing kann man keine nachhaltige Bindung an eine Community erzielt.

Als nächstes kommt meine eigene Session zu „Sicherheit in sozialen Netzwerken“, deshalb kein Post dazu – das mache ich in aller Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt.

Frauen-Barcamp: Session Erfolgsmessung in Social Media

Nach wirklich leckerem Mittagessen, das uns wie schon Kaffee und Häppchen von netten jungen Männern serviert wurde – ein großer Dank an Organisatoren und Sponsoren – geht es jetzt trotz Suppenkoma an die Nachmittagssessions. Ich habe mich gegen User Generated Content und für die Erfolgsmessung in Social Media entschieden.

Die Erfolgsmessung in Social Media konzentriert sich derzeit auf Website-Aufrufe, Downloads und Subscribers (RSS-Feeds oder Newsletter). Das Problem ist die Verhältnismäßigkeit. Für eine Privatperson sind 300 Aufrufe bei YouTube in einer Woche gut, für große Firma ein Armutszeugnis.

Einer der besten Tipps: Tauscht Euch mit Leuten aus, die in einer ähnlichen Situation sind. Dazu muss man erst ein Vertrauensverhältnis schaffen. Aber wer abwägt, weiß, dass die Zahlen alleine nicht aussagekräftig sind. Man muss in der Lage sein, sie zu lesen und zu interpretieren. Beispiel: Infos auf einer Website korrespondieren mit Fragen in Fernseh-Quizsendungen. Zur Sendezeit ist ein Peek abzulesen.

Wir wollen uns eher darauf konzentrieren, was Erfolg für uns bedeutet und unsere Erfahrungen austauschen. Man sollte sich die Zahlen ansehen nach folgenden Gesichtspunkten:

  • Nach Ländern
  • Feedauswertung (subscriber)
  • Nach Keywords
  • Via Suchmaschinen
  • Kaufinteresse vs. Informationsbedürfnis
  • Returning Visitor
  • Bouncing (wo springen sie wieder ab)
  • Anzahl Kommentare auf der Plattform
  • Conversion Rate erhöhen
  • Backlinks auf die Seite

Tools: Google AdWords und AdPlaner, MSN-Tool ist leider nicht für Deutschland zu haben. Anzeigen sind nicht wirkungslos, kosten aber.

Nicht alle Messungen sind auch sinnvoll und es sollte individuell entschieden werden, was gemessen werden soll. Google hat einen Dienst, bei dem man sich monatlich Statistiken zumailen lassen. Web CEO (kostenpflichtiges Tool) Ranking für Keywords. AIDE RSS – wieviel Kommentare, wieviel del.icio.us Links und Diggs man hat. Es ist durchaus möglich, diese Arbeit auszulagern. Wichtig: Robots und Feeds bereinigen. Für Deutschland kann man nur IVW-Zahlen (zählt aber nur Klickzahlen = Artikel werden über mehrere Seiten verteilt). Alexa zählt Klicks, aber nur wenn Toolbar installiert ist. Deshalb sind die Zahlen verzerrt.

Es gibt Tools, die Foren analysieren, z.B. Backtype (analsiert Kommentare). Ist neu, sollte man aber kritisch beobachten, siehe AGBs. Man sollte im Dialog mit den Entwicklern die Anforderungen definieren und entsprechende Tools finden.

Buchtipp: „Don’t make me think“

Sehr spannend ist auch, Schulungen mit neuen Nutzern, Anfängern im Netz zu machen. Das sind die Fehler, auf die man reagieren muss. Neulinge wissen auch nicht, dass Kontakt üblicherweise oben rechts oder ganz unten auf der Seite zu finden sind.

Anmerkung: Daten so feingliedrig wie möglich sammeln. Verdichten kann man später immer noch.

Offline nicht vergessen: Edgar Postkarten, Briefpapier etc. gibt es immer noch und wird es auch künftig geben. Deshalb: beides nutzen und verfolgen.

2. Barcamp-Session: Community Trends

Das Thema E-Learning musste leider gegenüber den Community Trends hinten anstehen. Zunächst machen wir eine Bestandsaufnahme: welche Communities nutzen wir? Wie unterscheidet sich das Nutzungsverhalten? Was macht eine Frauencommunity aus und wer ist genau die Zielgruppe – die Frauen im Raum jedenfalls nicht. Mutmaßung: Frauen sind nicht so technisch getrieben, sondern eher haptisch.

Erfahrungen mit BeQueen: Vieles ist Trial and Error. Aber nicht immer ist eine Community sinnvoll. Trend: Overkill führt dazu, dass sich die Aktivitäten auf eine Handvoll Communities mit verschiedenen Themenbereichen konzentriert = kritische Masse der Nutzer ist wichtig.

Teilweise (Verlag) kann es auch sinnvoll sein, bestehende Communities zu nutzen. Wichtig ist auch, welchen Umfang und welche Funktionalitäten die Communities bieten. Amazon hat ja wie landläufig bekannt sein dürfte, die Bewertungen – auch eine Form von Community, aber eben eingeschränkt auf Empfehlungen und Lieblingslisten – auf der Website direkt. In diesem Fall absolut sinnvoll, denn Funktionalitäten wie direkt Nachrichten senden sind an dieser Stelle eher überflüssig.

Frauenthemen online zu behandeln fristet gerade bei klassischen Print-Frauenzeitschriften immer noch ein Stiefmütterchendasein. Die Bedenken, dass dann Print kanibalisiert wird. Der Lernprozess muss sein, originäre zusätzliche Inhalte für Online zu generieren.

Die Killer-Applikation für Frauen konnten wir nicht identifizieren, aber es muss alles so einfach wie möglich sein. Man muss versuchen, den Frauen Spaß an der Teilnahme bei Communities zu vermitteln. Aber was wollen die User nun wirklich? Wie findet man das heraus? Man sollte versuchen, so nah wie möglich an die Zielgruppe heranzukommen, sprich Augen und Ohren und den E-Mail-Kanal offen halten.

Wie viele Communities kann man gleichzeitig aktiv handeln? Teilweise lernen die Silver Surfer über Communities und den Mehrwert die diese bieten, die Verwendung der Technik. Es muss etwas geboten werden, was ich schon sehr lange gesucht habe. Dann kippt man auch in die Community rein. ABER: Interessen ändern sich und mit ihnen die Communities in denen man Mitglied ist.

Ein Trend wird deshalb sein, dass die Netzwerke sich öffnen, man eine Homebase und eine Reihe von Satelliten für die temporären Interessen hat.

Pause

Live vom Frauen-Barcamp

Heute ist es soweit: mein erstes Barcamp. Um 10 Uhr ging’s los. In der Sonnenstraße haben sich jede Menge Frauen mit unterschiedlichstem Hintergrund und Motivationen eingefunden. Die Themen rund um Web 2.0 waren entsprechend vielfältig. Und wie das in einem richtigen Barcamp so ist, wurde basisdemokratisch mit grünen Punkten abgestimmt, welche Vorträge über den Tag verteilt gehalten werden sollten.

In der ersten Session konnte man zwischen Monetarisierung im Web 2.0 und Twitter & Co. wählen. Ich habe mich für ersteres entschieden. Kurx ist, dass man es zunächst einmal schaffen muss, die Website bekannt zu machen, um ausreichend Traffic zu bekommen, den man anschließend in Umsatz wandeln kann. Ziel muss es sein, bei Google unter die ersten zehn, besser unter die ersten drei gelangen. Dazu Keywords finden, die weniger als 30.000 Treffer bringen, Social Bookmarks nutzen und dann einen einzigartigen, auf die Zielgruppe abgestimmten Service bieten. Um die Inhalte für die Suchmaschine zu optimieren, hilft ein Weblog mit dem entsprechenden Keyword als Namen. Ein Weblog lohnt sich allerdings nur, wenn er aktiv betrieben wird. Weblog als social Bookmark anmelden und immer wieder auf die eigene Website verweisen. Weblogs können auch bei öffentlichen Blogdiensten betrieben werden. Aufwand vs. Nutzen ist abzuwägen. Es ist möglich, binnen sechs Tagen unter die ersten zehn Suchergebnisse zu kommen.

Was dann kommt ist ein reger Austausch darüber, wie unser eigenes Kaufverhalten aussieht und was man für E-Commerce daraus lernen kann.

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