Google Instant Suche – ein Hype wird genauer unter die Lupe genommen
Google stellt mit Instant die neue Suche vor. Instant funktioniert „nur“ auf der Google Website, nicht in den Toolbars oder ähnlichen Features und kann auch deaktiviert werden. Reicht die Wer mit Google Instant sucht, erhält Ergebnisse in Echtzeit und Vorschläge für entsprechende Suchstrings. Berücksichtigt werden bei den Vorschlägen auch die Suchvorlieben der Nutzer und deren Standort. Darüber hinaus konzentrieren sich die Vorschläge auf besonders beliebte Keywords.
Für die Nutzer ist das Tool jedenfalls sehr praktisch: ich gebe Wetter ein und erhalte als erstes Ergebnis das Wetter für München. Bei Flug = Flughafen München und auch die Anzeigen sind entsprechend für Flughafen München Reisen, Mietwagen München, München Flüge etc.
Die Vorauswahl bedient sich eines Wortfilters, um unerwünschte Inhalte nicht weiter zu pushen, so bleibt die Seite bei „fic“ leer, erst wenn man einen weiteren Buchstaben eingibt, erscheint z.B. „fiction“. Und auch die Suche nach dem Mathematiker Slutsky muss extra bestätigt werden. Bleibt die Frage: ist das ein Bug oder ein Feature?
Wer bisher eher im Long Tail gesucht hat – also Suchen aus 3 oder mehr Worten verwendete, wird jetzt sicher beim Tippen sparen wollen und die vorgegebenen Suchbegriffe verwenden, wenn sie halbwegs passend sind.
Für SEO bedeutet die Instant Suche, dass es noch wichtiger wird, ganz oben in den Suchergebnissen zu erscheinen, weil die Nutzer stärker abgelenkt werden. Dies ist für einige Begriffe jedoch fast unmöglich. Oder man konzentriert sich auf andere Bereiche: die Bild- oder Videosuche, Google-Maps, Site-Links etc. sind einige Möglichkeiten.
Problematik bei Google Adwords: wie werden die Views gewertet, die teilweise nur für Sekunden zu sehen sind? Google will daher nur die Einblendungen zählen, die länger als 3 Sekunden angezeigt werden. Bezahlt wird weiterhin ausschließlich für Klicks. Der Wert der Annoncen auf den beliebten Keywords wird zunehmen und um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Bids entsprechend angepasst werden.
Außerdem gibt es Mutmaßungen, dass Google mittelfristig plant, auch die Vorschlagskeywords analog zu Twitter zu vermarkten. Macht aus meiner Sicht Sinn, denn Google ist ja auch nicht die Wohlfahrt, sondern will Geld verdienen.
Insgesamt wird es für die Suchenden aber auch für die gefundenen weniger Streuverlust geben, denn wenn beim Eintippen unpassende Ergebnisse angezeigt werden, verfeinert der Nutzer, bevor er lange klickt.