Heute war ich nach langer Zeit mal wieder im Kino. Ich war ja einigermaßen gespalten, ob ich den Film Baader Meinhof Komplex nun gut finden sollte oder ob mir das Ganze vielleicht zu heroisierend inszeniert ist. Was mich aber tatsächlich überzeugt hat, war die Besetzungsliste. Nicht nur, dass wirklich alles was an Schauspielern Rang und Namen hat in Deutschland zumindest irgendeine kleine Rolle im Film hat – die Hauptdarsteller sind wirklich exzellent besetzt.
Moritz Bleibtreu hat mich als Andreas Baader wirklich zu 100 Prozent überzeugt, auch wenn er von Emanzipation wohl nicht sehr viel gehalten hat. Wir Mädels waren uns einig, dass er von jeder von uns sehr viel mehr Gegenwind zu erwarten gehabt hätte als von den Mitgliedern der RAF im Film. Dass der Film Überlänge hat, merkt man eigentlich gar nicht. Dadurch, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt, wird es nicht langweilig und langatmig.
Keine Ahnung, ob ich den Film nun mehr als Doku oder als Unterhaltung sehen soll. Als letzteres hat er zumindest bei mir gut funktioniert und wenn ich demnächst ein wenig Zeit habe, werde ich mal recherchieren, ob das auch einigermaßen zu den Geschichtsbüchern passt.
geschrieben am 2. Oktober 2008 um 00:54 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
Wer in München wirklich will und sich ein bißchen umschaut, kann auch ohne große Ausgaben jede Menge Unterhaltsames unternehmen. Heute war der Starbucks Coffee-Shop in der Leopoldstraße Schauplatz einer Krimilesung – kostenlos.
Gert Heidenreich – dessen erste Frau Elke Heidenreich war und der für den Diogenes-Verlag bereits einige Hörbücher gelesen hat, in denen Kommissar Maigret seine Fälle löst – ist auch heute abend in die Rolle des Kommissars geschlüpft und hat aus zwei Büchern vorgelesen.
Die sonore Stimme und der wirklich brilliante Vortrag machte Lust auf mehr – mehr Krimis (schade, dass es bis zum Krimifestival noch so lange dauert), mehr von Gert Heidenreich (Maigret-Hörbücher stehen auf der Wunschliste) und mehr solche Events (BRAVO Starbucks, Diogenes und wer sonst noch alles beteiligt war).
geschrieben am 24. September 2008 um 22:20 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
Heute waren wir (zum zweiten Mal) in Pfaffenhofen auf der Trabrennbahn. Tag des Pferdes heißt die Veranstaltung und neben den klassischen Pferderennen gibt es auch eine Menge Unterhaltsames – Reitvorführungen und Kinderpferderennen. Da ist für Jung und Alt etwas geboten. Und bei Wetteinsätzen ab 1 Euro kann man auch das probieren, ohne dass es gleich ein riesiges Loch in den Geldbeutel reißt, wenn man mal nur auf ein Pferd wettet, weil einem der Namen so gut gefällt. Xaverl hätte mir heute fast einen Gewinn beschert, konnte den Sieger aber dann auf den letzten Metern doch nicht mehr ganz abfangen. Die 2,50 Euro Wetteinsatz waren aber schon in den 5 Euro Eintritt enthalten.
Und in zwei Wochen gibt es schon das nächste Spektakel: ein echt römisches Wagenrennen á la Ben Hur. Einen Vorgeschmack gibt es beim Video auf der Website. Wir werden auf jeden Fall da sein – kommt doch einfach auch, wenn Ihr nichts Anderes vor habt.
Eine Blogparade zur Urlaubslektüre hat Jochen von der Karrierebibel angezettelt. Da will ich mich mal nicht lumpen lassen.
Nichts, was ich aktuell auf dem Nachttisch liegen habe – denn Urlaub ist leider schon vorbei und der nächste noch nicht in Sicht – würde sich als Empfehlung lohnen. Aber ein Blick auf meinen Amazon-Wunschzettel hilft da weiter: Zum letzten Krimifestival war ich auf einer Lesung von Thomas Raab, der sich nicht nur als charmanter Wiener und Cousin von Bekannten entpuppte, sondern auch noch einen wirklich skurrilen Krimi geschrieben hat: Der Metzger muss nachsitzen.
Lasst mich doch mal wissen, ob Euch der Tipp gefallen hat.
Seitdem ich Edgar Allen Poe entdeckt habe, faszinieren mich seine Werke. Ich finde auch die Vertonungen von Alan Parsons Project durchaus hörenswert. Und nun bin ich auf ein YouTube Video gestoßen, in welchem der Meister selbst liest. Möglich macht das eine Morphing Software, die das Bild animiert. Irgendwie gruselig schön, aber seht selbst:
geschrieben am 6. August 2008 um 12:49 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
Nachdem das Wetter heute für Tollwood-Aktivitäten nicht zu gebrauchen war, kam Plan B mit Kino zum Einsatz. Hochgelobt und -dekoriert haben wir uns für Happy go lucky entschieden. Eine Komödie hieß es, die aus England kommt, aber im Stile von Amelié gemacht ist. Was also konnte es Besseres für einen so trüben Tag/Abend geben?
Nun ja, was soll ich sagen: englisch war die Komödie zwar schon, aber von der Art englischem Humor, die nicht mal ich so richtig verstehe. Außer mir ging es auch meiner Begleitung nicht anders und der Rest der Zuschauer im Kino reagierte auch recht irritiert. Die Hauptdarstellerin kichert ständig – egal ob es etwas zu lachen gab oder nicht. Und an vielen Stellen gab es doch ein recht zähes Ringen mit der Handlung. Mindestens eine halbe Stunde weniger und um einiges schneller geschnitten hätte dem Film gut getan. Und ich denke, auch auf einige der Nebenhandlungsstränge hätte man gut verzichten können.
Um den Abend noch zu retten haben wir uns dann bei Bobolovsky’s noch einen Happen zu essen und den einen oder anderen Drink gegönnt.
geschrieben am 19. Juli 2008 um 00:13 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
In den letzten beiden Wochen hatte ich das eine oder andere Mal Gelegenheit ins Kino zu gehen.
Zunächst einmal habe ich mir Hancock angeschaut. Die erste Hälfte des Films mit Will Smith als Antiheld gefiel mir ganz gut.
Aber viel zu schnell wird Hancock zum angepassten, adretten Mr. Superman. Und noch viel schlimmer: das Ende ist kein richtiges Ende, sondern auf Teil 2 ausgelegt. Positiv waren die Special Effects, die ganz nett gemacht waren. Also ein eindeutiges Unentschieden.
Richtig gut amüsiert habe ich mich dagegen bei Adam Sandler „Don’t mess with the Zohan“. Aus einem israelischen Anti-Terror-Spezialist wird ein völlig durchgeknallter Frisör. Keine Ahnung, was die Drehbuchautoren geraucht oder eingeworfen haben, als sie sich das Szenario ausgedacht haben.
Völlig unrealistisch – aber super lustig (mit kleinen Abstrichen am Ende, als sich die Macher dann nicht die Moral verkneifen konnten, dass in den USA alles möglich ist – sogar ein friedliches Nebeneinander von Israelis und Palestinensern). Meine Lieblingsstelle ist die Hisbolla-Terrorist-Hotline.
Nicht selbst gesehen habe ich Mama Mia – aber ich wurde auch eindringlich davor gewarnt, dass es kaum etwas Schrecklicheres geben soll als Pierce Brosnan singend und tanzend.
geschrieben am 17. Juli 2008 um 23:13 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
Tollwood ist klasse – vor allem die kostenlosen Bands und Events im Andechser Zelt, in der Andechser Lounge und im SZelt. Eines dieser Highlights gab es am 6. Juli in der Andechser Lounge: Kabarest. So oft hatte ich mir schon vorgenommen, das Trio mal im Heppel & Ettlich anzuschauen, aber irgendwie hat das unter anderem die Parkplatzsituation immer verhindert. Ein fataler Fehler, denn das Programm Es kann nimmer besser werden ist wirklich absolut gelungen. Die beiden Frauen und der Mann am Klavier – der immer ein wenig aussieht als ob er nicht bis drei zählen könnte – zeichnen ein liebenswertes und dennoch absolut realistisches Bild von München. Die Stadt ist wie eine 850 Jahre alte Diva, die viele Geschichten zu erzählen hat. Kleine und große Stories vom Grantelnden Münchner, von der Globalisierung und der fehlenden Internationalität. Verpackt in witzige bayerische Songs ist diese Remineszenz sehr sehr unterhaltend. Wer noch eine Gelegenheit sucht, das Programm anzuschauen, hat Ende September und Ende Oktober im Heppel & Ettlich dazu Gelegenheit.
geschrieben am 15. Juli 2008 um 10:56 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
Es sit zwar schon ein paar Tage her, dass wir uns die Ausstellung Adel in Bayern angeschaut haben, aber da sie noch eine Weile läuft (genauer gesagt bis zum 5. Oktober), lohnt es sich allemal dazu noch den einen oder anderen Satz zu verlieren.
Die Ausstellung im Lokschuppen in Rosenheim ist wie immer mit viel Liebe zum Detail konzipiert und obwohl wir ohne große oder kleine Kinder unterwegs waren, hätten auch die sicher ihren Spaß an den unterschiedlichen Ausprobier-Ecken gehabt.
Viele anschauliche Ausstellungsstücke geben Aufschluss über unterschiedliche Details des Lebens im Mittelalter. Viele Wappen erkennt man – gerade wenn man selbst in Bayern lebt. Und an der einen oder anderen Stelle werden die Ursprünge von Sprichwörtern aufgeklärt: so erfährt man, dass Durch die Lappen gehen ein Ausdruck aus der Jägersprache ist.
Nicht ganz so sicher bin ich inzwischen über die Herkunft des Stinkefingers: Die Version, die ich gehört habe, war dass den Langbognern im Krieg zwischen England und Frankreich der Mittelfinger abgeschlagen wurde, um sie an der Ausübung ihres Jobs zu hindern. Wer ihn noch hatte, zeigte ihn stolz zum Zeichen der Überlegenheit. Was nun wirklich wahr ist – keine Ahnung.
Dass nicht immer alles was die Führungen erzählen, für bare Münze zu nehmen ist zeigt ein Abbild eines Ritters mit einem Schwert zu Beginn der Ausstellung. Obwohl das Schwert wie bei Justizia mit Stoffbahnen umwickelt ist, wurde erzählt, dass das Bild symbolisiert, dass die Ritter für den Schutz der Bürger zuständig waren und in den Krieg gezogen sind. In Wahrheit oblag ihnen aber die Rechtsprechung.
Aber wie immer, so warf auch diese Ausstellung bei uns noch die eine oder andere Frage auf, die erst noch beantwortet werden will. Ich fand Adel in Bayern wirklich sehenswert – wie eigentlich alle Ausstellungen, die ich bis jetzt im Lokschuppen gesehen habe. Und danach noch auf einen Latte Macchiato zu Dinzler. Bessr kann ein Sonntag eigentlich nicht sein.
geschrieben am 14. Juli 2008 um 21:56 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »
Gleich zwei Mal war ich in der letzten Zeit im Kino: Letzte Woche zur Pressevorführung von Prinz Kaspian von Narnia. Der zweite Teil des Disney-Films hat mich vor allem durch unglaubliche Aufnahmen beeindruckt: an einem kristallklaren See, in unberührten Wäldern und mit vielen vielen gut gemachten Spezialeffekten kämpfen vier Kids um Freiheit für Narnia. Eigentlich eine Mischung aus Fantasy, Harry Potter und Ritterepos, gekreuzt mit ein bißchen Herr der Ringe. Und nachdem es sieben Bücher in der Serie von Fantasyromanen von C.S. Lewis gibt, ist eine Fortsetzung vorprogrammiert – zunächst aber ist der Kinostart für den 31. Juli 2008 in Deutschland festgelegt.
Heute Abend war dann Kontrastprogramm: Sex and the City. Wenn Carrie Breadshaw auf ihren Manolos durch Big Apple stöckelt, dann gerät so manche meiner Freundinnen in pure Hysterie. Ich bin ja nun bekennender Serienverweigerer und so hatte ich noch keine einzige Folge der Kultserie rund um die vier Frauen, New York City, Mode und Sex/Liebe gesehen. Zum Glück gab es für Ungläubige am Anfang eine kurze Zusammenfassung über alles was man wissen muss, um dem Film folgen zu können. Und ich muss zugeben, so gut habe ich mich seit Keinohrhasen nicht mehr im Kino amüsiert. Nichts für Leute, die es lieber sozialkritisch oder politisch korrekt mit umweltfreundlichem Hintergrund haben. Aber wer sich mal ganz genau im Freundes- und Bekanntenkreis umschaut, kann den einen oder anderen Charakter wiedererkennen – natürlich teilweise schamlos überzogen, aber ist es nicht genau das, was wir brauchen? Und meine beiden Begleiterinnen haben beschlossen, dass der Film eigentlich Pflichtprogramm für alle Männer, Pseude-Frauenversteher etc. sein sollte, damit sie zumindest ansatzweise die Denkweise von Frauen nachvollziehen können. Alternativ auch für Single-Männer geeignet, die vor dem Kino keinen besseren Aufhänger finden können, eines der Mädels anzusprechen.
geschrieben am 3. Juni 2008 um 00:21 Uhr von Gerti Windhuber gespeichert unter Kultur|kommentieren »