Webansichten
Eigentlich sitzen wir an diesem Wochenende am Chiemsee zusammen, um über die Zukunft des Journalismus zu diskutieren. Und weil wir nach guten Beispielen suchen, wie eine Mediencommunity künftig aussehen könnte, bin ich auf einen interessanten Blogeintrag gestoßen. Liveblogging vom aktuellen Apple-Event klingt für mich erst mal ziemlich spannend.
Doch schon beim ersten drüber fliegen wird klar: das hat nichts mit dem Idealbild zu tun, das so mancher vor sich hat, wenn er den Beruf Journalist idealisiert. Ein Blogger ist kein Journalist? Auch darüber gibt es immer wieder Diskussionen – rein vom Tagesablauf her scheint es aber recht identisch zu sein.
Wahrscheinlich beneiden die meisten Otto-Normalos den guten Greg Kumparak um die Möglichkeit, von einem Event wie dem 2. iPad-Event von Apple zu berichten. Bekommen Blogger eigentlich auch so ein iPad zum testen? In dieser Phase des Product-Life-Cycle sicher nicht.
Dann kommt die Beschreibung, die einem doch zu denken geben sollte: Bereits die Vorbereitung am Vorabend zeigt, dass es sich beim Liveblogging um einen richtigen Job handelt, auf den man sich wie auf jeden anderen vorbereiten muss. Und wenn der Wecker um fünf Uhr morgens klingelt, nimmt der Spaßfaktor rapide ab. Hinzu kommt der Massenauflauf, der durch professionelle Organisation nur ein wenig kanalisiert und deshalb auch erträglicher gestaltet werden kann.
Es scheint einfach eine kritische Menge erreicht, die das ganze als Großveranstaltung mit allen Nachteilen qualifiziert. Der Run auf die besten Plätze trägt ebenfalls nicht dazu bei, dass ich mir unbedingt das Leben als Liveblogger wünsche.
Warum tut man sich einen solchen Wahnsinn dann an? Ich denke, die Lösung wird ziemlich am Anfang des Artikels beschrieben: man fungiert als Augen und Ohren für viele Interessierte, die nicht vor Ort sein können. Viele positive Kommentare auf der Website tun ein übriges.
Ich bin ja bekennender Leser – ich weiß, ich weiß etwas antiquiert. Aber heißt es nicht Oldies but Goodies?! Und aus dieser Perspektive betrachtet hat so ein Buch doch eine Menge Vorteile…
Am Anfang stand eine verrückte Idee: ein paar Spieler aus dem harten Kern unserer Schafkopfrunde haben sich in den Kopf gesetzt ins Guiness Buch der Rekorde zu kommen. Die Vorbereitungen starteten bereits vor einer ganzen Weile und nahmen so ab Dezember richtig Fahrt auf. Neben den ganzen Bedingungen, die man für Guiness erfüllen muss, wurde auch noch ein Rahmenprogramm auf die Füße gestellt und ein paar Sponsoren gefunden. Details kann man auf der eigens eingerichteten Homepage zum Schafkopfspektakel nachlesen.
Gespielt wird im Spektakel – auch sonst der Ort unseres Kartenwirkens – und das rund um die Uhr. Guiness verlangt nun, dass ständig zwei unabhängige Zeugen anwesend sind und da wollte ich auch meinen bescheidenen Beitrag leisten. Meine erste Schicht hatte ich Freitag auf Samstag von 23 – 3 Uhr. Das war eigentlich ganz entspannt, denn bis ca. 2 Uhr waren immer noch ein paar Leute in der Kneipe. Aber für Guiness muss man jede Menge Formularkram ausfüllen und 1017 Dinge beachten.
Heute Nacht war ich dann von 3 – 7 Uhr dran. Natürlich war an vorher schlafen nicht wirklich zu denken und wenn um kurz nach 2 Uhr der Wecker klingelt ist das schon eine Hausnummer. Man schleicht aus dem Haus – sonst komme ich um die Uhrzeit ja eher heim… Und dann werden es doch ganz schön lange vier Stunden – länger darf man nämlich kein Zeuge sein. Kriegt man aber auch rum, wenn man sich eine Beschäftigung mitnimmt. Hier gilt meine allerhöchste Bewunderung den Spielern, die ja viel viel länger sitzen und Karten klopfen.
Haltet durch – mehr als die Hälfte ist schon rum und der Weltrekord ist unser!
Ich habe schon lange keine Blogparade mehr mitgemacht. Aber diese finde ich echt witzig, denn es geht – wie die Headline schon sagt – darum die coolsten Kindersprüche zu sammeln und dann auch zu prämieren. Initiiert hat das Ganze Delijo. Dort könnt Ihr auch genau nachlesen, wie es funktioniert. So, nun aber mal los:
Viel Schnee bringt ja bekanntlich die eine oder andere missliche Lage mit sich und so konnte eines Tages unsere Nachbarin sich und ihr Auto nicht mehr aus eigener Kraft aus der Parklücke bewegen. Natürlich passiert so etwas immer dann, wenn man es eilig hat und so reagierte sie ein wenig verzweifelt, genervt und ratlos. Wir haben versucht, mit den klassischen Mitteln zu helfen: Kiesel streuen, eine Fußmatte drunter legen und schieben – alles ohne Erfolg. Meine Nichte hat sich das Schauspiel eine Zeitlang angesehen, ging dann zur Nachbarin und meinte:
Ich habe eine Idee: Du musst einfach nur warten bis der Schnee schmilzt.
Die Nachbarin holte einmal tief Luft und ich dachte schon, dass sie lospoltert, aber stattdessen musste sie herzlich lachen. Und wir haben sie dann mit unserem Auto, das in der Garage stand, zu ihrem Termin gefahren. Das Dankeschön waren leckere, selbst gebackene Kekse.
Und jetzt bin ich schon sehr gespannt auf die anderen Stories.
Mercedes macht schon ziemlich lang in meinen Augen coole Werbung. Da war zunächst mal die Werbung mit dem Schutzengeln:
Es ist ja so eine Sache mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr. Meine Erfahrung ist, dass man sich zum Jahreswechsel immer großspurig was vornimmt und spätestens nach vier Wochen schleicht sich der Alltag wieder ein. Dabei nutzt es gar nichts, wenn man die Absichten schriftlich niederlegt oder sich Erinnerungsagenten setzt. Ihr merkt schon, ich habe die eine oder andere Erfahrung gemacht.
Warum nimmt man sich trotzdem etwas vor: Vielleicht weil wir es so gewohnt sind? Im Job muss ich auch regelmäßig in Gesprächen mit den Vorgesetzten die Ziele festlegen und das Erreichen dieser Ziele dann überprüfen. Und siehe da, in diesem Fall klappt es viel besser. Braucht es also ein Belohnungssystem oder Repressalien für Nicht-Erreichen, damit man sich mehr Mühe gibt? Oder klappt es womöglich mit den richtigen Vorsätzen? Bei Meedia habe ich heute Vorsätze für Journalisten gefunden. Mal sehen, ob ich damit 2011 klar komme…
Oder: wie man seine Kunden wirklich nachhaltig vergrätzt…
Vor zwei Jahren habe ich mein iPhone 3G samt zugehörigem Vertrag bei der Telekom erstanden. Ich habe mich damals ganz bewusst für diesen Weg entschieden, weil ich die Umstände eines Jailbreak nicht inKauf nehmen wollte. Aber eigentlich war die Telekom noch nie der Mobilfunkanbieter meiner Wahl und es war von Anfang an klar, dass ich nach Ablauf der 2-jährigen Vertragslaufzeit auch wieder weg sein würde. Deshalb habe ich ganz korrekt 3 Monate vor Ablauf des Vertrages schriftlich gekündigt und darum gebeten, mein iPhone bei der Gelgenheit gleich freizusperren. Ich erhielt auch eine Bestätigung dieser Kündigung mit dem Hinweis, dass ich mich um die Freisperrung gesondert kümmern solle. So viel Service hatte ich auch nicht im Ernst erwartet.
1. Akt Entsperrung
Wie man dann sein iPhone korrekt entsperrt, war ein wenig rätselhaft. Ich habe mich also am 30.9. auf den Weg zum Telekom Shop gemacht. Der Mitarbeiter dort erklärte mir, dass ich die Freisperrung nur über die Servcienummer veranlassen kann. Also habe ich diese Nummer direkt angewählt und die Computeransage verriet mir, dass ich dazu irgendwelche Nummern brauche, die ich zunächst zu Hause heraussuchen musste. Dann der nächste Versuch mit allen Unterlagen bewaffnet: Leider war es inzwischen 19:15 Uhr. Um diese Zeit ist der zuständige Mitarbeiter bereits im wohlverdienten Feierabend. Alle guten Dinge sind drei, deshalb der nächste Versuch am 1. Oktober. Und tatsächlich, ich konnte die Entsperrung veranlassen – doch dann der Schock: Aufgrund des großen Andrangs könnte die Entsperrung bis zu zwei Wochen dauern und würde dann automatisch beim Aktualisieren des Telefons über iTunes aktiv.
Super – zwei Wochen ohne iPhone sind für einen Informations- und Kommunikationsjunkie wie mich ganz schön lang. Und der Ansturm kam sicher auch völlig überraschend für die Telekom. Ich bin grundsätzlich ein geduldiger Mensch und durchaus bereit Verständnis für alles Mögliche aufzubringen, wenn ich sehe, dass sich jemand Mühe gibt. Offensichtliches auf den Arm nehmen der Kunden finde ich aber alles andere als witzig.
2. Akt: Wartezeit
Während der nächsten Wochen habe ich mich also darauf beschränkt, das iPhone im Wi-Fi-Modus zu Hause zu verwenden und von Zeit zu Zeit wie mir geheißen an iTunes anzuschließen, um das Freisperr-Update nicht zu verpassen. Dann kam der Tag, an dem Apple das neue Betriebssystem angeboten hat. Ich hab’s instelliert, weil ich hoffte, dass damit auch die Freisperrung durchgeht. Das war leider nicht der Fall. Dafür hat sich das iPhone gesperrt und moniert an, eine SIM-Karte mit gültigem Lock einzulegen. Eine solche besitze ich bekanntlich nicht mehr, weil der Vertrag seit mittlerweile drei Wochen gekündigt ist. Meine gültige SIM-Karte des anderen Anbieters hat hingegen nicht das geforderte SIM-Lock. Und ohne will sich iTunes nicht mti dem iPhone synchronisieren. Da beißt sich der Hund in den eigenen Schwanz.
3. Akt Nachfrage im Telekom Shop
Also wieder zum Telekom Shop. Inzwischen bin ich vier Wochen ohne iPhone und zwei Wochen ohne meine Kontakte, meinen Kalender und alle anderen Daten – dafür bezahle ich aber die Datenflat des anderen Anbieters, ohne auch nur eine Sekunde davon nutzen zu können. Die Mitarbeiterin, die an dem Tag im Shop ist, zeigt sich sichtlich überfordert. Mein Vertrag ist bereits aus dem System gelöscht, deshalb kann sie nicht nachschauen, ob die Freisperrung bereits erfolgt ist. Aber das könnte ich selbst unter der Servicenummer 01803-1102 erledigen (ACHTUNG: die Nummer existiert überhaupt nicht – was von außerordentlicher Kompetenz im Shop zeugt). Denn hierfür benötigt man eine IMAI-Nummer, die ich glücklicherweise auf der Verpackung meines Telefons gefunden habe (nach zwei Jahren besitze ich immer noch den Karton, reife Leistung oder?). Die Nachforschung auf der Website fördert auch keine ähnliche Servicenummer zutage, deshalb bleibt wohl nur der erneute Weg in den Telekom-Shop.
4. Akt: Social Media
Parallel versuche ich auch, wie die Telekom auf ihrem Twitter-Account @Telekom_hilft agiert. Es dauert gefühlt relativ lange, aber die Mitarbeiter sind zumindest freundlich und erscheinen bemüht.
5. Akt: Letzter Versuch im Shop
Also habe ich mich heute nochmal mit allen Nummern bewaffnet Richtung Shop auf den Weg gemacht. Dort hat mich eine pampige Mitarbeiterin mit dem Hinweis abgefertigt, dass die Telekom dafür gar nicht zuständig sei und ich doch zum Apple Store am Marienplatz gehen solle. Na vielen Dank auch! Auf den Hinweis, dass ich bei jedem Mitarbeiter eine andere Auskunft bekomme, dass ich gerne wissen würde, ob mein Telefon denn inzwischen freigesperrt sei und ich zuvor eine falsche Service-Rufnummer erhalten habe, ging sie überhaupt nicht ein. Bleibt mir nur zu hoffen, dass man sich nun bei Apple für mich zuständig fühlt.
Eigentlich dachte ich ja, das wäre nicht mehr zu toppen, aber weit gefehlt.
6. Akt: Rechnung
Zu Hause angekommen, traute ich dann meinen Augen nicht: In der Post war eine Mobilfunkrechnung der Telekom für den Monat Oktober! 29 Euro soll ich dafür zahlen, dass ich mein Telefon nicht nutzen, geschweige denn die Leitungen des Anbieters verwenden kann, dafür dass ich mich mehrfach auf den Weg zum Shop gemacht habe, zu Hause mit allen möglichen Rufnummern telefoniert und Updates installiert habe und selbstverständlich auch dafür, dass ich nicht auf meine Kontakte und Termine zugreifen konnte. Das ist echt frech!
Fazit: Was tun sprach Zeus
Zunächst einmal werde ich mein Glück doch bei Apple versuchen. Wenn das nicht klappt, bleibt mir immer noch der Jailbreak (dann ärgere ich mich, dass ich das nicht von Anfang an gemacht habe). Selbstverständlich werde ich die Lastschrift der Telekom für die Oktober-Rechnung zurückbuchen lassen und eigentlich habe ich auch gute Lust, denen eine Gegenrechnung für meine Ausfälle zu schicken. Schließlich habe ich meine Zeit auch nicht gestohlen.
Liebe Telekom, und wenn ich nächstes Jahr umziehe möchte ich auch kein Festnetzkunde mehr bei Euch sein.
Samstag ist für mich immer der Tag, an dem ich gemütlich die Zeitungen der letzten Woche lese und in Magazinen blättere. Heute bin ich auf eine spannende Glosse gestoßen: das grübelt die Autorin darüber nach, dass die Woche so stressig ist, dass noch Vieles am Samstag erledigt werden muss und der Sonntag der einzige Tag des Wochenendes nicht ausreicht, um mal wieder all das zu machen, wofür das Wochenende eigentlich da ist: Lesen, sich unterhalten, gemeinsam kochen… Deshalb fordert sie einen Sonsttag, an dem keine Geschäfte offen haben und auch das Fernsehen aus ist.
Spannender Gedanke, so ein zusätzlicher freier Tag. Ich hab mal überlegt, was ich an so einem Tag machen würde. Ein bißchen Sport müsste auf jeden Fall sein und danach das Sauna-Ruheraum-Wellness-Programm. Das kommt sonst immer viel zu kurz. Und mehr lesen steht auch auf jeden Fall auf dem Plan – das kommt auch immer viel zu kurz. Kino oder Filme zu Hause schauen ist auch nicht zu verachten oder ein Spiele-Nachmittag/-Abend. Ach, es gäbe wirklich jede Menge Dinge, die in so einen Sonsttag passen würden.
Leider wird das immer ein frommer Wunsch bleiben. Schönes Wochenende!
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