Gerti Windhuber

Webansichten

Neuseeland: Dieses Mal rauh, wild und ursprünglich

Update: Jetzt mit Bildern.

Der heutige Blogpost kommt aus einem Hostel, in dem das WLAN es nicht zulässt, Bilder hochzuladen. Also werde ich die erst später hinzufügen oder dann einfach nochmal neue Beiträge aus der Retrospektive schreiben und jetzt einfach mit Worten versuchen, die letzten Tage zu erzählen.

Unsere nächste Station nach Invercargill war Te Anau. Der Weg dorthin führte immer noch die Southern Scenic Route entlang. Das bedeutet viele kleine Windungen und recht viele Möglichkeiten links und rechts das eine oder andere versteckte Highlight zu entdecken. Außerdem ist Te Anau der ideale Ausgangspunkt um die Bootstour auf dem Milford Sound anzugehen. Das hab ich am nächsten Tag auch gemacht. Alex wollte lieber wandern und er hat sich eine Tour rausgesucht, bei der ich ihn auf dem Weg absetzen und später wieder aufpicken konnte.

Obwohl es morgens noch bei Sonnenschein los ging, wurde es immer schlechter und es hingen dicke Wolken im Tal. Kaum hatte ich Alex abgesetzt, fing es auch schon an zu regnen. Half aber nichts, denn meine Bootscruise war gebucht und bezahlt und bei schönem Wetter kann ja jeder und so… Auf dem See – pardon – im Sound, der eigentlich ein Fjord ist, das gleiche Bild. Dunstig, neblig, feucht. Das hatte nun überhaupt nichts mit den Bildern zu tun, die ich in den vielen Blogs gesehen habe und auch nichts mit denen, die Alex noch zwei Wochen davor gemacht hat. Er hat versprochen, ich bekomm welche, die ich dann als Vergleich zu meinen posten darf. Statt in tollem türkisgrün war das Wasser fast schwarz und zusammen mit den restlichen Wetterumständen ein wenig unheimlich und geeignet die Fantasie zu einem Thriller à la Edgar Wallace anzuregen. Aber bereits nach den ersten paar Metern aus dem Hafen heraus war klar, dass auch diese Wetterlage ihren Charme hat. Der Regen aus der vorangegangenen Nacht und dem Vormittag hat eine wahre Flut an Wasserfällen hervorgebracht und die wenigen, die immer präsent sind, zu beachtlicher Größe anschwellen lassen. Das war auch sehr beeindruckend und hat irgendwie dafür entschädigt, dass es eben keinen strahlendenn Sonnenschein gab.

4 Schwestern im Milford Sound

Ich habe schon befürchtet, dass auch das Wandern an dem Tag nicht so viel Spaß bringt wie erhofft und hab mich deshalb beeilt wieder zum Treffpunkt zu gelangen. Die Vermutung war richtig. Auch in den Bergen rund herum war es mehrheitlich feucht gewesen. So haben wir dann auch noch ein gutes Werk getan und ein Anhalter-Pärchen mitgenommen, die sich verspekuliert hatten und zu wenig Essen für eine dreitägige Wanderung eingepackt. Während der Fahrt konnten wir einige gute Tipps austauschen.

Wanaka

Die nächste Station ist dann Wanaka. Queenstown, die Stadt der Adrenalinjunkies, haben wir links liegen lassen. Das Hostel ist nur ein paar Meter vom Lake Wanaka entfernt und so wandert Alex und ich gehe schwimmen, weil das Wetter wirklich wirklich schön und warm ist. Der See ist eher eine Erfrischung, aber ich konnte für meinen Geschmack noch viel zu wenig schwimmen in diesem Urlaub. Deshalb hätte er vermutlich auch von ein paar Grad kälter sein können und es hätte mich nichts abgehalten. Das Hostel war ein ehemaliges Krankenhaus mit Geburtsstation hat der Typ an der Rezeption erzählt und wirklich gemütlich mit Hängematten im Garten und man konnte draußen essen. Überhaupt sind die Hostels hier manchmal echt großartig, aber das erzähle ich mal in einem eigenen Blogartikel.

Leider war die Wettervorhersage für die nächsten Tage und Reiseziele eher bescheiden. Deshalb haben wir uns auch schweren Herzens entschlossen die Tour im Dark Sky Reserve Observatory wieder abzusagen. DAS hätte ich wirklich gerne gesehen, aber wenn die Wolkendecke alle Sterne verhüllt, bringt es ja nichts und es wäre wirklich rausgeschmissenes Geld gewesen, stattdessen nur eine Tour durch das Observatorium zu machen und die Gerätschaften sowie Bilder vom Sternenhimmel anzuschauen. Das Hostel am Lake Tekapo konnten wir zwar nicht mehr stornieren, sind aber trotzdem nach einer Nacht weitergezogen nach Christchurch. Der finanzielle Verlust war zu verschmerzen, weil wir dort sowieso nur Betten in einem Schlafsaal ergattert hatten.

Lake Pukaki und Lake Tekapo

Die nächste Station waren die Seen Pukaki und Tekapo. Beide zeichnen sich durch ihre intensiv grüne Farbe aus, die von den Mineralien herrühren, die sich im Wasser befinden. Alex hat überlegt, wie wohl das Wasser schmeckt, aber nachdem es nicht abgefüllt und vermarktet wird, kann das wohl nicht allzu toll sein :-). Die Farbe war allerdings super intensiv und beeindruckend und ein wenig hat hier sogar wieder die Sonne herausgespitzt, was wir sofort für Bilder ausgenutzt haben. Am Ende kann man dann ein Stück Richtung Gletscher laufen. Auch hier Spektakel: ein Spiel hell- und dunkelgrauer Wolken und Wind, der die Begrenzungspfosten an der Straße (vermutlich sowieso nicht die stabilsten) ganz schön hat wackeln lassen. Trotzdem sind wir tapfer in zwei Richtungen losgelaufen. Ich kann sagen: ich war nicht der erste, der wieder umgedreht ist – vor mir haben einige Leute früher das Handtuch geworfen. Aber als es auf eine Hängebrücke ging, wollte ich doch nicht mehr weiter, auch weil mir der Wind eine Schippe Staub ins Gesicht geblasen hatte und die Linsen gehörig gejuckt haben, sodass ich mir eine rausgerieben hatte. Auf dem Rückweg kam mir aber Alex auch schon entgegen, der auf seinem Weg ebenfalls keinen Spaß hatte. Man konnte in so einer Windboe kaum auf den Füßen stehen bleiben und suchte gerne Schutz hinter einem Felsen.

Lake Tekapo ist dann ein wenig dunkler türkis (zumindest sind wir uns darüber ziemlich einig). Den Abend beschlossen wir mit einem Spaziergang am See entlang, um den richtigen Fotospot zu finden.

So, jetzt bin ich zwar noch nicht wieder auf Stand, aber zumindest wißt Ihr, dass es uns gut geht und dass bald weitere Berichte und dann auch wieder Bilder folgen werden. Wir machen uns jetzt auf den Weg nach… das werdet Ihr bald lesen, weil ich ja nicht vorgreifen will.

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